Statement von Landesbischof Ralf Meister zum geplanten Parteiprogramm der AfD

Pressemitteilung 19. April 2016

Die evangelischen Kirchen stehen zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung unseres Landes und damit zur Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sowie der ungestörten Religionsausübung. Wir erwarten von allen Parteien, Religionen und Weltanschauungsgemeinschaften, dass sie sich ohne Einschränkung zum Grundgesetz und damit zum liberalen Rechtsstaat bekennen. Unter dieser Voraussetzung ist es geradezu befremdlich und zugleich gefährlich, in irgendeiner Weise die freie Religionsausübung einschränken zu wollen. Die Erfahrungen in vielen Gemeinden unserer Landeskirche und im Haus der Religionen zeigen, dass interreligiöse Begegnungen und Dialoge gelingen, wenn sie sensibel und respektvoll geprägt sind.

Gerade auf diesem Hintergrund sollte es möglichst bald zum Abschluss der Verträge mit den muslimischen Verbänden kommen, die wir bei aller noch nötigen Diskussion klar befürworten. Wir brauchen Verträge, die mit einer breiten Mehrheit die islamischen Gemeinschaften anerkennen und sich mit ihnen über Rechte und Pflichten in unserem Staat verständigen.

 

Hannover, 18. April 2016

Landesbischof Ralf Meister