Andacht zur Einschulung

03. August 2010

Jetzt ist es soweit : August ist Einschulungszeit

Eine Zuckertüte in der Hand eines Kindes, zu sehen auf einem alten vergilbten Foto – wie viele solcher Fotos schmücken wohl die Alben vergangener Generationen?
In der Regel stolz, manchmal aber auch ängstlich ist auf den Fotos ein Erstklässler zu erblicken, der eine scheinbar zu groß geratene Schultüte im Arm hält und den neuen Ranzen auf dem Rücken trägt.

Ach, damals. Ja, da machte Schule noch Spaß, werden so manche Jugendlichen denken, wenn sie alte Fotos von ihrer Einschulung hervorkramen.
Ach, damals. Da war die Welt noch in Ordnung, werden manche Erwachsene sagen - war sie zwar nicht immer, aber aus der Erinnerung heraus vielleicht schon.

Jetzt ist es wieder soweit: August ist Einschulungszeit.
Viele Kinder machen sich auf den Weg und gehen das erste Mal in die Schule - ein besonderer Moment. Da gibt es Tränen und da wird gelacht, da sieht man Freudensprünge und schüchterne Blicke. Auf jeden Fall ist das Ganze aufregend für Kinder und für Eltern.

Die eigentliche Einschulung geschieht natürlich in der Schule. Aber wer will, der ist herzlich willkommen zu einem der Einschulungsgottesdienste, auch wenn er keiner christlichen Kirche angehört. In der Regel bietet jede Kirchengemeinde einen solchen Gottesdienst an.
Eine halbe Stunde in der Kirche innehalten und bedenken, was da eigentlich gerade geschieht: der Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Es heißt Loslassen für die Eltern - zumindest ein klein wenig. Es heißt für die Kinder, ein Stück weit mehr Selbstständigkeit zu erlernen und sich neues Wissen anzueignen.

Im Gottesdienst werden die Kinder zumeist für diese neue Lebensphase persönlich gesegnet. Ein kostbarer Augenblick, auch daran zu erkennen, dass gerade dann die Kameras und Fotoapparate zum Einsatz kommen. Der Segen, er ist nicht greifbar - nicht mit den Händen, nicht mit der Kamera. Das Kostbare daran, die Zuwendung Gottes zu jedem einzelnen Kind, kann keiner mit den Augen erfassen, nur in den Herzen kann sie spürbar werden.

Der Segen Gottes rückt zumeist zu Beginn eines neuen Lebensabschnittes in den Mittelpunkt, so zum Beispiel bei der Einschulung, der Konfirmation oder der Trauung. Doch gesegnet sind wir auch an allen anderen Tagen im Jahr.

Pastorin Andrea Schridde, Michaelis-Pauluskirchengemeinde