Notfallseelsorge

Der rote Kreis im Logo der Notfallseelsorge steht für die Welt mit ihren Nöten, seine Farbe symbolisiert das Blut der Opfer. Vor dem Kreis steht das Sternenkreuz als Symbol aller Christen und Zeichen der Hoffnung. Das Sternenkreuz reicht über den Kreis hinaus, wie auch die Seelsorge über diese Welt hinausreicht. Das Logo ist rechtlich geschützt.

Grundlage der Notfallseelsorge ist das christliche Welt- und Menschenbild, der Dienst steht allen Menschen ungeachtet ihrer Weltanschauung zur Verfügung. Eine Notfallseelsorge ist mittlerweile in praktisch allen evangelischen und katholischen Kirchen im deutschsprachigen Raum eingerichtet, in einigen Landeskirchen ist die Notfallseelsorge als eine Obliegenheit des pfarramtlichen Dienstes in das Pfarrer-Dienstgesetz aufgenommen worden.

Notfallseelsorge bedeutet seelsorgerische Krisenintervention, d.h. Beratung und Unterstützung von Opfern, Angehörigen, Beteiligten und Helfern von Notfällen (z.B. Unfällen, Großschadenslagen). Aber auch Betreuung nach traumatischen häuslichen Ereignissen, wie z.B. nach erfolgloser Reanimation, nach plötzlichem Kindstod und nach Suizid gehören zu den Aufgaben der Notfallseelsorger oder auch bei der Überbringung von Todesnachrichten.

Notfallseelsorger werden immer an den Ort des Geschehens gerufen, um vor Ort seelsorgerischen Beistand zu leisten. Die Alarmierung erfolgt über Rettungsdienste oder Einsatzzentralen von Polizei oder Feuerwehr.

Notfallseelsorge in Bremerhaven

Initialzündung für die Einrichtung einer Notfallseelsorge in Bremerhaven war die Tragödie am zweiten Weihnachtsfeiertag 2001: Ein kleines Passagierflugzeug mit zehn Passagieren an Bord stürzte kurz nach dem Abheben vom Flugplatz Luneort in die Weser und versank nach dem Aufprall. Drei Menschen konnten zwar gerettet werden, doch ein Mann erlag noch auf dem Weg ins Krankenhaus seinen Kopfverletzungen. Nach dem Flugzeug und den sechs anderen Passagieren wurde tagelang gesucht.

Auf Bitten der Feuerwehr und der Polizei Bremerhavens sowie des Leitenden Notarztes, Stefan Thiel, wurde nach der Tragödie ein Arbeitskreis mit Vertretern der Kirchen ins Leben gerufen. Am 1.Oktober 2002 begann der Dienst der Notfallseelsorger in Bremerhaven. Von Beginn an setzten sich Pastor*innen der verschiedenen Kirchen Bremerhavens für diesen Dienst ein.

Die Mehrzahl der Einsätze der Notfallseelsorger fand seit dieser Zeit im innerhäuslichen Bereich statt und beinhaltete die Überbringung einer Todesnachricht und/oder die Begleitung der Angehörigen nach einem plötzlichen Todesfall in der Familie.