Berichte aus den Kitas

„Hand in Hand in Solidarität“

Mehrfach hat die Erde in der Türkei und in Syrien gebebt, als die meisten Menschen in ihren Häusern waren und schliefen. Dieses schwere Erdbeben hat mehr als 50.000 Tote gefordert.

Die Kinder in unseren Ev. luth. Kindertagesstätten sprachen uns Fachkräfte auf das Geschehene an und wollen Antworten finden – Warum ist das passiert? Was ist mit den Kindern in der Türkei und Syrien? Es ist Winter dort, haben sie genug warme Kleidung, Essen und ein Bett? Wer hilft den Menschen und insbesondere den Kindern in ihrer Not?

Die Kinder und wir Fachkräfte wollten helfen, wir wollten nicht tatenlos zusehen, sondern anpacken.  Also haben wir kurzerhand das Thema kindgerecht aufgegriffen, und versucht zu erklären, was schwer zu erklären scheint.

Eine ganze Woche lang haben wir damit verbracht, gemeinsam zu überlegen, was wir machen können, um zu helfen. Die Kinder kamen schnell mit einer Lösung. Sie wollten Gelder für die Menschen im Erdbebengebiet sammeln. Sie waren bereit, sich zu engagieren und haben uns Fachkräfte mobilisiert mitzumachen. So entstand die Idee über die Katastrophenhilfe der Diakonie Hilfe im Erdbebengebiet zu ermöglichen. Gesagt getan:  Es wurden „Kaffee- und Tee to go“- Stände aufgebaut und die Kinder haben leckeren Kaffee und verschiedene Kräutertees angeboten, verkauft und zum Teil selbst verkostet. Keine Sorge! Nur den Tee, und den mit sonst eher nicht erlaubtem Zucker. Es wurden Kekse gebacken und verkauft, Schlüsselanhänger mit Handabdrücken aus Schrumpffolie hergestellt und ein großer Flohmarkt organisiert. Dafür wurde eine Standgebühr erhoben, die dann ebenfalls gespendet wurde. Auf dem Wochenmarkt in Geestemünde haben die Kinder Muffins verkauft, die die Eltern der Kita-Kinder gebacken haben, und die wenig übriggebliebenen Muffins wurden kurzerhand bei den Mitarbeitern des Kirchenamtes gegen eine Spende abgegeben.

Zum Wochenabschluss war der Höhepunkt ein Gottesdienst. Zu Beginn läuteten die Glocken im ganzen Kirchenkreis Bremerhaven, als Zeichen unserer Solidarität. Gemeinsam wurde gesungen, gebetet und die Geschichte von der Heilung des Gelähmten gehört, denn der hatte Freunde, die ihm geholfen haben. Genauso wie die Kinder unserer Kitas, die sich als Freunde ausgezeichnet haben, als Freunde der vielen Menschen in Syrien und in der Türkei ...

„Hand in Hand“, nebeneinander in den Kirchenbänken endete unsere Solidaritätswoche und die Kinder haben es geschafft, insgesamt 2700.-€ an Spenden einzunehmen. Vielen Dank an alle Menschen, die uns und vor allem die Kinder in ihrem unerschütterlichen Engagement unterstützt haben. Da haben sie sich die Urkunde der Diakonie /Katastrophenhilfe zurecht verdient, sie können stolz auf sich sein und das Gefühl helfen zu können und Hand in Hand Großes geschafft zu haben bleibt ihnen hoffentlich lange, lange in Erinnerung!

Für alle Mitwirkenden: Inge Schenke/Leiterin der Ev. luth. Kita Regenbogen in Schiffdorf

 

Kitas im Kirchenkreis Bremerhaven feiern Weltkindertag

Was sind Dinge, die uns stark machen? Was macht uns reich? Und was wünschen wir uns? Das sind die Fragen, mit denen sich die Kitas im Ev.-luth. Kirchenkreis Bremerhaven zum diesjährigen Weltkindertag beschäftigen. Dazu haben die Arbeitsstelle Religionspädagogik (ARP) und das Nord-Süd-Forum Bremerhaven Materialpakete zusammengestellt, mit denen die Kinder und ihre Erzieherinnen und Erzieher die Lebenswelt von Kindern, die auf Kakaoplantagen arbeiten, erkunden. Am Freitag, den 24. September, feiern die Kitas zeitgleich Gottesdienste zum Weltkindertag, den Auftakt bildet das Glockenläuten der Kirchen im Kirchenkreis um 10 Uhr.

Projekte zum Weltkindertag sind eine Tradition im Ev.-luth. Kirchenkreis Bremerhaven. Wie schon in 2020 können die Kitas wegen der Umstände der Pandemie nicht gemeinsam Gottesdienst feiern, daher feiern die Kitas zeitgleich jeweils für sich. In diesem Jahr haben Diakonin Pia-Janika Jarchow und Diakon Andreas Hagedorn zusammen mit Stephanie Klotz und Kerstin Ulke vom Nord-Süd-Forum Bremerhaven und mehreren Kitas das Projekt vorbereitet. Die Materialpakete, die sie dabei zusammengestellt haben, behandeln das Eine-Welt-Thema und religionspädagogische Themen. Die Idee kommt aus einer Arbeitshilfe der Bundesvereinigung Ev. Tageseinrichtungen für Kinder (BETA), das Projekt wird vom Kirchenkreis, dem Nord-Süd-Forum, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Hansestadt Bremen gefördert. Auch katholische und städtische Kitas haben Pakete bestellt. Die Pakete können bei der ARP ausgeliehen werden und sind auch unabhängig vom Weltkindertag nicht nur für Kitas, sondern auch für Schulen geeignet.

Das Material veranschaulicht die Geschichte von Joy, einem Mädchen aus Ghana, das bei der Kakaoernte mitarbeiten muss. Mit einer Bastelanleitung können Kinder einen Kakaobaum basteln, dabei wird auch die Auseinandersetzung damit angeregt, was uns stark und reicht macht und was wir uns wünschen. Auch echte Kakaobohnen und -schoten sind im Paket enthalten, so dass Kinder das Thema auch durch Anfassen, Riechen und Schmecken erkunden können.

Der Weltkindertag wird in Deutschland jedes Jahr am 20. September gefeiert. Er soll auf die Kinderrechte und die besonderen Bedürfnisse von Kindern aufmerksam machen. In diesem Jahr steht der Weltkindertag unter dem Motto „Kinderrechte jetzt!“. Zahlreiche Initiativen mit Demonstrationen, Festen und anderen Veranstaltungen machen bundesweit auf die Situation der Kinder, insbesondere während der Pandemie, aufmerksam.

 

Bildunterschrift: V.l.n.r.: Diakon Andreas Hagedorn, Stephanie Klotz und Kerstin Ulke (Nord-Süd-Forum Bremerhaven) und Diakonin Pia-Janika Jarchow freuen sich über die Materialpakete, die sie zu den Themen des Weltkindertags zusammengestellt haben.

Vier Kitas im Kirchenkreis Bremerhaven als „Faire-KITAS“ ausgezeichnet

Die Kitas Marienkirche, Johannesmäuse, Vogelnest und Am Oberhamm im Ev.-luth. Kirchenkreis Bremerhaven sind mit dem Titel „Faire-KITA“ ausgezeichnet worden. Am Donnerstag, den 10. Dezember, konnte Heike Weiss, pädagogische Leiterin der Kitas im Kirchenkreis, den Leiterinnen der vier Kitas feierlich die Urkunden und Schilder überreichen. Die Kitas dürfen dafür, dass sie sich in vielfältiger Art und Weise mit dem Thema beschäftigt haben, in Fortbildungen geschult wurden und mit den Kindern interessante Projekte durchgeführt haben, nun zusätzlich zu ihrem Namen den Titel „Faire-KITA“ führen.

„Mein Anliegen ist es zu sensibilisieren, dass jede und jeder Einzelne durch bewusstes Konsumverhalten Nachhaltigkeit befördern kann und einen Beitrag zum Umweltschutz und für menschenwürdige Arbeitsbedingungen leisten kann“, sagt Heike Weiss. „Globales Lernen umfasst wichtige Lernfelder. Kinder lernen Zusammenhänge erkennen sowie weltverstehen und Gerechtigkeitsempfinden zu schärfen. Respektvollen Umgang mit der Natur und die Schöpfung zu bewahren.“

Mit dem Titel „Faire-KITA“ werden Kitas dafür für 3 Jahre ausgezeichnet, dass sie Kindern und Eltern globale Phänomene wie unterschiedliche Lebensweisen und gesellschaftliche Ungleichheiten nahebringen und so Verantwortung für einen fairen und nachhaltigen Konsum vermitteln.

Das Kooperationsprojekt „Kita global Bremerhaven“ starteten die Fachkräfte im Anerkennungsjahr mit der Unterstützung des Kirchenkreises, der Arbeitsstelle Religionspädagogik und dem Nord-Süd-Forum im Jahr 2018. Vor Weihnachten wurde fair gehandelter Baumschmuck kreativ gestaltet, es wurden Fortbildungen organisiert und Inhouse Schulungen zur Beratung der Teams durchgeführt. Die pädagogischen Fachkräfte waren begeistert und setzten die Bildungskoffer im Alltag ein, um Themen wie Müllvermeidung, regionale uns saisonale Ernährung, Strom und Wasser sparen, die Kinderrechte, unterschiedliche Religionen und Kulturen, Kinderarbeit und fair gehandelte Produkte, kindgerecht zu vermitteln.

Für eine Auszeichnung muss eine Kita verschiedene Kriterien erfüllen: Sie muss den Beschluss fassen, als „Faire-KITA“ ausgezeichnet werden zu wollen, ein Team aus Eltern und Mitarbeitenden bilden, das die Umsetzung der Kriterien überwacht, fair gehandelte Produkte verwenden, Fortbildungen besuchen, Projekte mit dem Schwerpunkt Fairer Handel und Globales Lernen durchführen und die Bildungsarbeit dokumentieren und darüber in der Öffentlichkeit berichten.

Das Projekt Faire-KITA ist ein Angebot des Netzwerks Faire Metropole Ruhr, getragen vom Informationszentrum 3. Welt Dortmund e.V. Es wird u.a. vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen gefördert. Es gibt derzeit bundesweit über 100 Kitas, die bereits mit dem Titel ausgezeichnet wurden.

 

Bildunterschrift: Freuen sich über die Auszeichnung „Faire-KITA“ (v.l.n.r.): Andreas Hagedorn (Arbeitsstelle Religionspädagogik), Söhnke Helms (Stadtjugenddienst), Jessica Hanke (Leitung Kita Marienkirche), Anika von Soest (Leitung Kita Johannesmäuse), Elvira Klüver (Leitung Kita Vogelnest), Kerstin Ulke (Nord-Süd-Forum Bremerhaven) und Heike Weiss (Pädagogische Leiterin der Kitas im Kirchenkreis). Es fehlen Stephanie Klotz (Regionalpromotorin beim Nord-Süd-Forum) und Catharina Sprung (Leiterin Kita Am Oberhamm). Foto: Plath

Kita Global

Mit der bundesweiten Initiative "Kita Global" wird Bildungsarbeit geleistet und Zukunftsverantwortung übernommen. Durch die Initiative soll Kindern ermöglicht werden, globale Phänomene zu verstehen und ihren Platz darin zu finden. So können gemeinsam mit den Kindern Zukunftsperspektiven gestaltet werden, indem ihnen unterschiedliche Lebensweisen und Gegenbilder zu Stereotypen nahegebracht und sie zu Perspektivwechseln ermutigt werden.

Weitere Infos:

Kita Global_Allgemeine Informationen

Fortbildung am 18.3.2020

Rückblick auf die Fortbildung am 17.6.2019